Verlassen
Die Tür fällt hinter mir ins Schloss und wäre dies ein Film, würde ich theatralisch ausatmen.
Es ist aber keiner und da mir niemand dabei zusieht, kann ich es mir sparen.
Stattdessen schlüpfe ich aus meinen Schuhen, schaffe es vielleicht meine Jacke aufzuhängen (oder lege sie einfach auf den nächstgelegenen Stuhl) und höre, meinen Gedanken zu, wie sie versuchen die Stille zu übertönen.
“Was hält A wohl von dir?“
„Hoffentlich hat B den Witz verstanden und denkt nicht, du bist komplett bescheuert…“
„Konnte ich meinen Punkt deutlich machen?“
„Ich wäre gerne schlagfertiger.“
„Manchmal bist du einfach nur peinlich.“
Nun atme ich aber aus. Egal, ob mich jemand dabei sieht oder eben nicht.
Und dann schüttle ich den Kopf. Vor mir selbst, damit mein Kopf aufhört diese Dinge zu denken.
Doch ich weiß eigentlich schon, dass diese Gedanken mich noch ein paar Tage begleiten werden, während sie dabei immer ein wenig leiser werden… hoffentlich!
Soziale Interaktionen strengen mich an.
Sie füttern meinen inneren Zweifler, der danach nur sehr schwer wieder zu beruhigen ist.
Innerhalb dieser Interaktionen, ist mein Körper und Geist bis zum Zerreißen angespannt, immer auf der Hut vor Gefahren und Chancen einen guten Eindruck zu machen.
Oftmals verpasse ich diese Chancen, weil meine Gedanken zu laut sind.
Es ist ein Teufelskreis.